Yoga in Reitwein

Auch dieses Jahr gibt es in Reitwein wieder einen Yoga-Kurs mit Eileen Kahnsdorf.
Jeden Dienstag von 16 bis 17.30 Uhr (für Senioren)
sowie Donnerstag von 17 bis 18.30 Uhr und 19 bis 20.30 Uhr
im Versammlungsraum im Gemeindehaus.

Reitweiner Odergeflüster
Frühjahr 2024- jetzt online!

Odergeflüster Frühjahr 2024

Reitweiner „Offener Weihnachtskalender“ 2022

Alle Reitweiner, ob jung oder alt, sind an den geöffneten Kalendertagen herzlich eingeladen. Schauen Sie bei den Reitweiner Familien vorbei und lassen sich überraschen.
Am Dienstag und Mittwoch gehen wir für einige Senioren singen. Die Kalendertüren öffnen sich (siehe Plan) jeweils um 17.55 Uhr bei den Familien. Im Jugendclub finden zusätzliche Veranstaltungen statt. Bitte dort nachfragen oder Aushänge beachten.

Wir wünschen allen Besuchern & Gastgebern viel Spaß.

Wir helfen ukrainischen Bürgern in Reitwein

Helfen Sie mit!

Die angespannte politische Lage in der Ukraine ist mit Sicherheit niemandem entgangen. Viele Menschen befinden sich auf der Flucht und es werden täglich mehr. In Reitwein sind zurzeit ca. 20 vorwiegend Frauen und Kinder in privaten Unterkünften untergebracht. Für diese Menschen bitten wir um Ihre Hilfe. Es gibt bereits einen Fahrdienst für eine Betreuung der Kinder in Lebus und es werden Besorgungen für die Familien organisiert.

Wer helfen möchte, wendet sich am besten an den Bürgermeister oder die Gemeindevertreter, um sich darüber zu informieren, was genau benötigt. So kann verhindert werden, dass Sachwerte besorgt werden, die eigentlich gar nicht vonnöten sind. Ihre Hilfe könnte unter anderem darin bestehen, Geld zu spenden oder Sachgegenstände zu kaufen, bei der Herrichtung der Unterkünfte zu helfen oder Besorgungen zu erledigen.

Sprechen Sie miteinander, fragen Sie nach und helfen Sie, wenn Sie können. Der Heimatverein wird die Ankömmlinge mit einer Spende finanziell unterstützen. Wer Geld spenden möchte, kann durch die Gemeinnützigkeit des Heimatvereins eine Spendenquittung ausgestellt bekommen.

Reitweiner Heimatverein „AnSporn“ e.V.
IBAN DE56 8306 5408 0004 0402 52
BIC: GENODEF1SLR
(Deutsche Skatbank Altenburger Land e.G.)
Verwendungszeck: Spende für Ukraine

Rückfragen bitte an Roswitha Neumann, Hauptstraße 23 oder unter Tel. 033601 5550.

Wir geben die Spenden je nach Bedarf oder Nachfrage sofort als Bargeld weiter oder erstatten die Ausgaben für nötige Anschaffungen.

Der Reitweiner Heimatverein
„AnSporn“ e.V.

 

 

Dorfspaziergang mit Zukunftsvisionen

Es war ein typischer sonniger Sonntag, an dem uns die Grünen in Reitwein besuchten. Benjamin Raschke (Vorsitzender und tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Brandenburger Landtag) kam mit dem Bus um 10 Uhr 18 und brachte zwei Grüne aus Märkisch-Oderland mit: Burkhard Paetzold (Fraktionsvorsitzender Bündnis90/DieGrünen im Kreistag) und Louisa Wietholt (Sprecherin des Kreisverbands Märkisch-Oderland).

Vom Kirchturm aus genossen wir den Blick ins schöne Oderbruch. Danach führte uns der Spaziergang an vielfältigen Beispielen unserer gesunden Dorfentwicklung vorbei: an Pensionen, von denen die jüngste gerade mit EU-Mitteln gefördert worden ist, und an den beiden Gaststätten. Benjamin Raschke fielen gleich die Tafeln auf, die wir im Rahmen der 700-Jahr-Feier aufgestellt haben mit Informationen zu den historischen Gebäuden – eine gelungene touristische Erschließung, fand er.

Unser Bürgermeister erzählte an der Baustelle der Wichern-Wohnstätten, wie sich die Diakonie schon jetzt in den Ort einbringt. Die Gebäude werden im Stil von Wohnhäusern errichtet, die Diakonie hat für die Kirchsanierung gespendet und plant, das mit Mitteln des Denkmalschutzes sanierte Fischerhaus zu beleben. Hier soll ein Café und eine Verkaufsstelle für die landwirtschaftlichen Produkte entstehen, die die Bewohner der Wohnstätte auf ihrem Grundstück selbst erzeugen wollen. Während die Putenmastanlage keinen neuen Arbeitsplatz schaffen würde, entstehen durch Wichern im Ort 18-20 Arbeitsplätze. 40 Prozent davon für ungelernte Menschen, die sich mit landwirtschaftlichen und handwerklichen Dingen auskennen, und für die qualifizierten Stellen haben sich schon Fachkräfte aus Reitwein beworben.

Detlef Schieberle, Reitweiner Bürgermeister, vor dem neuen Bauprojekt der Wichern-Diakonie in Reitwein im Gespräch mit Benjamin Raschke

Detlef Schieberle, Reitweiner Bürgermeister, vor dem neuen Bauprojekt der Wichern-Diakonie in Reitwein im Gespräch mit Benjamin Raschke

Auch die Wildblumengärtnerin Nina Keller beschäftigt mit ihrem landwirtschaftlichen Betrieb zwei Festangestellte und dazu Saisonkräfte. Sie stellen regional zertifiziertes Saatgut für Straßenrand- und Blühstreifen her – und für alle, die sich eine Wildblumenwiese wünschen. Nina Keller liebt die Handarbeit im Freien, überlegt aber, Reitwein zu verlassen, wenn die Putenmast kommt: „Das ist viel Handarbeit, wir sind jeden Tag hier draußen. Die Anlage ist gleich da drüben. Ich kann mir vorstellen, dass wir dann mit unserem Betrieb weiterziehen.“ Die Pflanzen sind an den Standort gut angepasst. Die Samen für ihre Wildblumen sammelt Nina Keller in der Natur, meistens in Naturschutzgebieten, um sie zu vermehren. Im letzten Jahr war das Saatgut zum Teil ausverkauft.

Nina Keller, Unternehmerin aus Reitwein (DieWildblume.de), auf ihrem Acker im Gespräch mit Benjamin Raschke.

Nina Keller, Unternehmerin aus Reitwein (DieWildblume.de), auf ihrem Acker im Gespräch mit Benjamin Raschke.

Auf dem Nachbarfeld zeigte Johannes Erz vom Bauernhof Erz in Rathstock seine Linsen.Noch ist der Anbau in Reitwein experimentell. Die Erzens testen, welche Sorten hier gut wachsen, wie weit die Abstände sein müssen und haben herausgefunden, dass Linsen sehr gut gemeinsam mit Hafer angepflanzt werden können. Die Nachfrage nach Hülsenfrüchten ist riesengroß, der Bauernhof bekommt schon jetzt ständig Anrufe, denn bisher werden Linsen fast ausschließlich aus dem Ausland importiert. Noch muss sein Betrieb die Ernte zur Verarbeitung nach Süddeutschland bringen: „Da ist die Landwirtschaftsstruktur kleinteiliger und dadurch auch dynamischer.“ Benjamin Raschke ist überrascht, als Johannes Erz erzählt, dass die Hokkaidokürbisse, die sein Bauernhof anbaut, auch im trockenen Oderbruch ganz ohne Beregnung auskommen. Sie sind Bio-zertifiziert und werden vom Oderbruch aus inzwischen in ganz Deutschland verkauft.

Johannis Erz, Bio-Landwirt aus Rathstock auf einem vom ihm bewirtschafteten Acker in Reitwein im Gespräch mit Benjamin Raschke.

Johannis Erz, Bio-Landwirt aus Rathstock auf einem vom ihm bewirtschafteten Acker in Reitwein im Gespräch mit Benjamin Raschke.

Johannes Erz und Nina Keller arbeiten zusammen und haben eine Menge Pläne für die Zukunft. Sie hoffen, dass sich noch viele ihrem Beispiel anschließen werden. Landwirtschaft, die mit dem Dorf verbunden ist und von der das Dorf auch langfristig profitiert.

Benjamin Raschke stellte eine Menge Fragen, machte sich Notizen. Am ehemaligen LPG-Gelände angekommen fasste er seine Eindrücke so zusammen: „In Reitwein gibt es eine nachhaltige, gut vernetzte Dorfentwicklung. Ihr habt ein Konzept.“ Dass eine Massentierhaltungsanlage am Ortsrand, bei der der Wind Gestank und Keime direkt ins Dorf tragen würde, diese gute Entwicklung zunichte machen würde, liegt auch für ihn auf der Hand. „Das Problem ist, dass es für die Putenmast keine Haltungsvorschriften gibt. Das macht sie so profitabel.“

Nadine Schmid von der Bürgerinitiative Reitwein vor den Ställen der ehemaligen LPG im Gespräch mit Benjamin Raschke

Nadine Schmid von der Bürgerinitiative Unser Reitwein vor den Ställen der ehemaligen LPG im Gespräch mit Benjamin Raschke

Zum Abschluss gab es die Gelegenheit, dem Landespolitiker Fragen zu stellen und Aufträge mitzugeben. In der Gaststätte Am Reitweiner Sporn hatten Reitweiner und der Gastwirt gemeinsam ein leckeres Buffet aufgebaut. Auf die Frage aus der BI, wie die Grünen planen, uns und das Oderbruch zu unterstützten, sah Benjamin Raschke Möglichkeiten auf Kreis-, Landes- und Bundesebene:

  1. Die Strafen müssen schärfer werden bei Misshandlungen von Tieren.
  2. Wir müssen Tierhaltungsobergrenzen festlegen.
  3. Nachdem eine Schweinehaltunganlage in Brandenburg über Jahre das Grundwasser verseucht hat, stellt sich die Frage nach dem Wasserschutz: Sind die DDR-Alt-Anlagen dicht? Und die in Reitwein?
  4. Brandschutz: In den letzten fünf Jahren sind bei Stallbränden in Brandenburg 40.000 Tiere verbrannt, erstickt, niedergetrampelt worden. Einige konnten nicht gerettet werden, weil sie den Stall noch nie verlassen hatten, und aus Angst nicht eins Freie kommen wollten. Die Region Hannover hat ein tolles Brandschutzkonzept. Nach dem Vorbild soll auch der Brandschutz in Tierhaltungsanlagen in Brandenburg verbessert werden. Es gibt oft nicht einmal Rauchmelder oder Löschwasser, die Türen gehen nicht nach außen auf usw.
Benjamin Raschke, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Recht und Tierschutz, nach der Führung durch Reitwein im Gespräch mit Anwohnern

Benjamin Raschke, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Recht und Tierschutz, nach der Führung durch Reitwein im Gespräch mit Anwohnern

Andreas Gahl war solidarisch aus Roddahn gekommen, wo das Dorf schon seit 20 Jahren gegen eine Putenmastanlage kämpft. Dort steht die Schule zwischen zwei Ställen, es stinkt also, egal woher der Wind weht. Große Haufen Mist liegen herum. Immer wieder sterben da Tiere, und nicht wenige, deren Kadaver in Tonnen gesammelt werden. Als die Kinder des Dorfes die vielen toten Puten gesehen haben, war der Schreck groß. Er warnt: „Ihr müsst verhindern, dass das gebaut wird, wenn es einmal steht, wird es schwierig.“

In einem waren sich alle Gäste einig. Reitwein ist schön und hier entstehen tolle Sachen: „Jeder konnte spüren, dass hier Entwicklung stattfindet, die es wert ist, geschützt zu werden. Keine Putenmastanlage darf diese Konzeption gefährden!“

Alle Fotos: © Jana Kotte

Aktuelles zu den Sicherungsmaßnahmen an der Stüler- Kirche

Liebe Reitweiner und Interessierte,

Die Fördermittel sind zum großen Teil bewilligt worden, viele Menschen sind dem Spendenaufruf gefolgt, dafür ein herzliches Dankeschön. Die Kommune Reitwein unterstützt das Bauvorhaben finanziell ebenfalls.

Die Ausschreibung und die Vergabe der Bauleistung für Gerüstbau und Mauerarbeiten sind abgeschlossen, so folgte Mitte März eine Bauanlaufberatung mit der Mücheberger Baugesellschaft vor Ort und auch schon erste schwere Technik wurde aufgeboten. Die Mitarbeiter fuhren mit einer Hebebühne in luftige Höhe bis zu den Mauerkronen, um dort lockere Steine zu entnehmen. Aus dieser Vorlage sollen in den nächsten Wochen die neuen Formsteine in der Formsteinwerkstatt der Gronefelder Werkstätten angefertigt werden.

Sobald diese fertiggestellt sind, wird das Gebäude am Ost- und Westgiebel eingerüstet, sodass dann die Ausbesserungsarbeiten und Wiederherstellungen erfolgen können.

Annegret Altmann